WAZ 09.11.2013
Come let’s sing, sing to the lord: Der Erler Kirchenchor St. Barbara Gospel. Fotos: Thomas Schmidtke
Der in Erle beheimatete Chor St. Barbara Gospel ist bekannt für mitreißende Titel und stimmungsvolle Interpretationen.
Gelsenkirchen-Erle. Gleich zwei Dinge sind heute anders bei der Probe von „St. Barbara Gospel“. Zum einen kann nicht im Gemeindehaus geprobt werden. Daher wird ins benachbarte Seniorenzentrum ausgewichen. Zum anderen ist heute Besuch da. Und der will sogar über den Chor berichten. Darauf freuen sich alle hier. Denn die Sängerinnen und Sänger haben wirklich etwas vorzuweisen.vtbox();
Wachsendes Vertrauen
35 Mitglieder hat der Chor. Fast alle sind heute auch da. Aber bevor es ans Proben geht, geraten die ersten schon ins Schwärmen. „Die Leute hier im Chor sind toll. Sie kommen aus ganz verschiedenen Gruppen. Ich kann sagen, ich fühle mich hier zu Hause“, so Gaby Timmermann, die seit 1997 dabei ist. „Ich habe schon immer im Chor gesungen, mich dann aber für den Gospelchor entschieden, weil die Literatur hier einfach mehr Power hat.“ Besonders spannend findet sie, wie sich die Gruppe mit den Jahren entwickelt hat. „Angefangen haben wir mit der Organistin der Gemeinde, Annette Herker. Mit ihr haben wir uns mit der Zeit immer mehr zugetraut. Dann hat Mario Stork vor fünf Jahren den Chor übernommen und einen ganz anderen Stil mitgebracht – auch dadurch, dass er jünger ist.“
Der Erwähnte übernimmt soeben die Regie. Einsingen. „U-u-u-u“, geht es die Tonleiter hoch und wieder herunter. Und gleich danach kommt richtig Leben in die Bude. Warmsingen, das macht man hier nämlich auch mit einem flotten „Halleluja“. Klatschen inklusive. „Noch ein bisschen mehr Bewegung. One – two – three. Und rechts, links.“ Das ist schon stimmungsvoll und mitreißend. Und genau darum geht es.
Keine Angst vorm Solo
„Das Schöne ist, dass wir diese Mischung singen zwischen klassischem Gospel und Rock und Pop“, schwärmt auch Michael Kwiatek. „Das wurde verstärkt durch Mario Stork, der aus dieser musikalischen Ecke kommt. Jetzt haben wir einen sehr flotten Stil. Das macht richtig Spaß und der Groove geht richtig durch“, so der Sänger, der seit 2005 im Chor ist. „Mich persönlich hat dieses schwungvolle Singen mehr angesprochen, deswegen bin ich beim Gospel gelandet.“ Und noch etwas will Kwiatek unbedingt loswerden: „Es ist sehr schön, dass sich immer mehr von uns ein Solo zutrauen. Das ist ein gutes Zeichen, dass der Chor auf einem guten Weg ist.
“Und jetzt gibt es auch eine echte Kostprobe. „Come let’s sing, sing to the lord“, singt der Chor. Hier wird richtig geswingt. Ist das mitreißend! “Come let us shout, joyfully.” Die Freude ist den Sängern richtig anzumerken. Eine tolle Vorstellung. Nur der Chorleiter sieht das etwas anders, wie es scheint. „Gar nicht schlecht.“ Alle lachen. „Ihr wisst, ich habe immer etwas zu meckern.“ Ein Ton werde immer noch zu lange gehalten. „Das hält noch jeder, wie er mag.“ So. Die Pressevorstellung ist zu Ende. „Jetzt geht es ans Eingemachte“, lacht Mario Stork. Aber hinter verschlossenen Türen und ohne uns.
Kira Schmidt